Bunder und Festungen des Atlantikwalls
Die Bunker und Festungen des Atlantikwalls
Der Atlantikwall war eine von Hitler-Deutschland während des Zweiten Weltkriegs errichtete Verteidigungs- beziehungsweise Bunkerlinie entlang der von Deutschland in Europa besetzten Länder Frankreich, Belgien, Niederlande, Dänemark und Norwegen. Auslöser für den Bau des Atlantikwalls war der Kriegseintritt der Vereinigten Staaten. Hitler sah dadurch die militärische Stärke der Westalliierten deutlich gestärkt und befürchtete eine Invasion über den Ärmelkanal. Deswegen forderte er 1941, dass an der gesamten Küste des Atlantiks, des Kanals und der Nordsee ein "Gürtel aus Bollwerken" entstehen muss, um auf diese neue Bedrohung zu reagieren. Während dieser Verteidigungswall auf dem Festland die befürchtete Invasion abwehren sollte, ging es in Norwegen darum, die für das deutsche Militär so wichtigen Rohstoffvorkommen zu sichern. Die Umsetzung dieses gigantischen Bauvorhabens begann 1942. Der Anfang verlief schleppend, weil im Verlauf des Krieges gar nicht genug Material zum Bau der notwendigen Bunkeranlagen zur Verfügung stand. Und eigentlich standen auch nicht genügend Mannschaften zur Verfügung, um später dann den Atlantikwall zu besetzen. Sie wurden an den vielen Fronten des Dritten Reichs benötigt - insbesondere in Russland.
Die Grundidee des Atlantikwalls
Die Grundidee des Atlantikwalls war eigentlich recht simpel: Entlang der von Nazi-Deutschland besetzten Ländern sollte eine Kette mächtiger Geschütze installiert und mit Bunkern gesichert werden. So hätte man anlandende (Invasions-) Schiffe frühzeitig bekämpfen und versenken können. Für die Nachverteidigung wiederum - wenn die alliierten Truppen also die Strände erreicht hätten - sah man sogenannte Widerstandsnester (kurz "WN") vor, in denen schwere Maschinengewehre positioniert wurden. Sie deckten den Stand und hatten sich überlappende Schussfelder, um ein Durchkommen angreifender Soldaten zu erschweren. Generalfeldmarschall Erwin Rommel, der ab November 1943 die direkte Verantwortung für den Atlantikwall hatte, ging bei seiner Strategie davon aus, dass eine Invasion gebrochen werden könnte, wenn die deutsche Verteidigung die ersten 24 Stunden an den Stränden keinen Durchbruch zulässt - Mensch und Material also an den Ständen gebunden und vernichtet werden. Aus diesem Grund ließ Rommel nicht nur die Bunkerlinie weiter ausbauen, um weitere Widerstandsnester in kürzeren Abständen zu errichten, sondern er installierte sogar direkt an den Stränden etliche Hindernisse, um das Anlanden von Booten und Lastensegler zu erschweren. Sein Kalkül: Je schwieriger es für den Gegner wird, an Land zu kommen, desto mehr Zeit hätten die deutschen Soldaten in den Widerstandsnestern, ihn effektiv zu bekämpfen.
Die deutsche Heeresführung ging eigentlich davon aus, dass die Alliierten im Fall einer Invasion bei Calais übersetzen würden, weil hier der Ärmelkanal besonders schmal war. Die Normandie hatte niemand wirklich im Blick. An dieser Stelle war der Atlantikwall auch nicht so stark befestigt wie erwartungsgemäß bei Calais und den umliegenden Stränden.