Verlassene Kasernen in Deutschland

Ständige und befestigte Heerlager gab es schon während der Römerzeit. Schon damals beinhalteten die Lager alles, was die Mannschaften zum täglichen Leben benötigten. Neben den obligatorischen Unterkünften der Soldaten (damals waren es meist einfache Zelte) gab es natürlich die Waffenkammer, Latrinen – aber auch Bäcker, Schuhmacher und andere Handwerker. Im Mittelalter änderte sich das. Die einfachen Soldaten (man sprach damals von Landsknechten) schliefen unter freiem Himmel, während die Offiziere ihr Quartier bei Bürgern in Dörfern oder Städten fanden, die sich in der Nähe befanden. Erst in der Neuzeit, genauer gesagt in Frankreich unter Ludwig XIV. und mit der Einführung sogenannter „stehender Heere“ begann man (wieder) mit dem Bau ständig genutzter Kasernen. Natürlich wurde auch Sébastien Vaubau mit dem Bau solcher Anlagen betreut – immerhin war der der militärische Baumeister des Sonnenkönigs.

In Deutschland wurde der aus dem Französischen kommende Name Kaserne im Verlauf des 18. Jahrhunderts übernommen. Es waren seinerzeit die Preußen, die in ihrem Einflussgebiet etliche Kasernen errichteten. Anfangs handelte es sich dabei um Anlagen, in denen auch die Familien der Soldaten lebten. Das änderte sich im Verlauf des 19. Jahrhunderts. Kasernen waren seither Anlagen, die ausschließlich zur Unterbringung von Soldaten und ihren Ausrüstungsgegenständen errichtet wurden. Mit Gründung des deutschen Kaiserreichs und dem anschließenden Ausbau der Truppenstärke entstanden seit 1871 überall in Deutschland neue Kasernenkomplexe, die teilweise bis heute noch genutzt werden.

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