Festungsbau des Deutschen Kaiserreichs zwischen 1871 - 1890

Das Jahrzehnt vor der Reichsgründung war von vielen Kriegen geprägt. Russland offenbarte seinen Expansionsdrang in Osteuropa (Krim-Krieg), so dass sich Preußen und Österreich davon bedroht fühlten. Unabhängig davon setzte sich Preußen im Deutsch-deutschen Krieg gegen Österreich durch und Frankreich zettelte wenige Jahre später den Deutsch-französischen Krieg von 1870/71, der zur Einigung der deutschen Staaten unter preußischer Führung und schließlich in die Reichsgründung mündete. Wilhelm I. wurde erster Deutscher Kaiser.


Wilhelm I.
König von Preußen und
Kaiser von Deutschland
1797 - 1888

Wissenswertes über den deutschen Festungsbau im Kaiserreich unter Wilhelm I.


Geografischer Fokus

Er war zweigeteilt. Das Kaiserreich unter Wilhelm I. hatte auf der einen Seite eine neue Grenze zu Frankreich zu sichern. Deutschland annektierte Elsass und Lothringen und begann direkt mit dem militärischen Ausbau der wichtigen Verkehrsknotenpunkte Straßburg und Metz. Gleichzeitig fühlte man sich allerdings auch von Russland bedroht und begann Städte wie Königsberg, Thron oder Posen entlang der deutsch-russischen Grenze militärisch zu sichern, um im Fall eines Krieges das Vordringen russischer Truppen (mindestens) aufhalten zu können.

Artillerie:

Inzwischen standen den Militärs Hinterlader mit gezogenem Laufzur Verfügung, die eine deutlich größere Reichweite hatten. Im Fall Köln führte das bspw. dazu, dass weit vor den Toren der Stadt ein zweiter Festungsring erreichtet werden musste, weil der erste Festungsgürtel angesichts her höheren Reichweite nutzlos geworden war (siehe Festung Köln). Natürlich setzte man hier auf die Biehler'schen Einheitsforts, die ich zuvor erwähnte.

- Entwicklung der Artillerie.
- Brisanzgranatenkrise.

Gürtelfestungen:

Inzwischen war es Standard, die zu schützenden Städte durch einen Ring mehrere Forts zu umgeben. Sein Durchmesser orientierte sich an der Reichweite der Artillerie, denn die Forts hatten die Aufgabe, einerseits die Stadt vor feindlichem Beschuss zu schützen und andererseits auf die Stadt vorrückende Truppen aufzuhalten bzw. optimalerweise sogar zu stoppen, um so eine Einnahme der Stadt zu vereiteln.

Quelle: Artillerieunterricht für die k. u. k. Festungsartillerie, VI. Teil Einrichtung der beständigen Befestigungen. Kuk-Hof- und Staatsdruckerei, 1914

Forts der Gürtelfestung

Anfang der 1870er-Jahre entwickelte Hans Alexis von Biehler - er war zeitweise Chef des Ingenieurkorps und später Generalinspektor der preußischen Festungen - das sog. Einheits- oder Schemafort, welches man heute als Biehler-Fort bezeichnet. Es war letztlich eine Blaupause zum schnellen und kostengünstigen Bau neuer Festungen. In der Folge wurden rund 70 Biehler-Forts errichtet.

Biehlersche Einheitsfort

Festungsbauprojekte:
  • Festung Metz - 1871-1892
    Ausbau des von den Franzosen vor dem Dt-franz. Krieg begonnenen ersten Festungsrings

  • Festung Köln - 1871-1880
    Bau des zweiten Festungsrings rund um die Stadt, Köln wird zu einer Gürtelfestung mit modernen Polygonal-Befestigungen.

  • Festung Straßburg - ab 1872
    Ausbau der Stadt zu einer Gürtelfestung mit modernen Polygonal-Befestigungen

  • Festung Königsberg - ab 1872
    Ausbau der Stadt zu einer Gürtelfestung mit modernen Polygonal-Befestigungen

  • Festung Thorn - ab 1873
    Ausbau der Stadt zu einer Gürtelfestung mit modernen Polygonal-Befestigungen

  • Festung Posen - ab 1876
    Ausbau der Stadt zu einer Gürtelfestung mit modernen Polygonal-Befestigungen

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Gürtelfestungen des Deutschen Kaiserreichs -
errichtet zwischen 1871 (Reichsgründung) und dem Tod des ersten Deutschen Kaisers Wilhelm I. (1888)

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