Mittelalterliche Burgen und neuzeitliche Festungen in Italien

Italien gilt mit seiner reichhaltigen Geschichte schlechthin als eines der Länder mit einem reichen Schatz mittelalterlichen Burgen und neuzeitlichen Festungen. Wenige von Ihnen überstrahlen die restlichen Schmuckstücke - unter ihnen ist mit Sicherheit dies riesige Festungsanlage Fenestrelle nahe der italienisch-französischen Alpengrenze oder es sind die ehemals österreich-ungarischen K.u.K.-Festungen in Norditalien zu nennen, die während des Ersten Weltkriegs trauriger Schauplatz blutiger Kämpfe waren.

Das greift deutlich zu kurz. Denn italienische Festungsbaumeister beeinflussten mit ihren Ideen über Jahrhunderte hinweg den Festungsbaus. Die wichtige und bis in das 18. Jahrhundert hineinreichende Epoche des bastionären Festungsbaus wurde beispielsweise von dem italienischen Festungsbaumeister Leon Battista Alberti (1404-1472) eingeleitet. Er lebte in der Renaisssance und begründete einen ganz neuen Typ Festungen. Er war der erste, der Festungsanlagen nach einem "sägezahnartigen" Muster errichten ließ, so dass am Ende ein sternförmiger Grundriss entstand. Anfangs fanden seine Ideen wenig Anhänger - waren sich doch zu revolutionär. Er die Weiterentwicklungen des Festungsbaumeisters Giuliano de Sangallo (ebenfalls ein Italiener - er fügte seinen Bauplänen erstmals eine sogenannte Bastion hinzu) brachten den Impuls, dass auch Festungsbaumeister die Konzepte beispielsweise in den heutigen Niederlanden aufgriffen.

Beide zusammen begründeten letztlich den bastionären Festungsbau, den dann später der Franzose Vauban zur Perfektion brachte. Frankreich errichtete noch bis ins beginnende 18. Jahrhundert hinein Festungen dieser Art (obwohl sie seinerzeit eigentlich schon wegen der Entwicklung der Waffentechnik als veraltet galten).

Unter der bastionären Festungsbaumanier versteht man das militärische Grundprinzip zur Vermeidung toter Winkel beziehungsweise zur optimalen Verteidigung des Raums direkt vor dem Festungswerk und seinem Vorfeld.

Soweit eine kurze (militär-) geschichtliche Einsortierung. Burgen und Festungen in Italien sind aber viel mehr als nur dies. Die Blüte des Landes hielt über viele Jahrhundert an und selbstredend bauten die Herrscher des Landes ihre Stützpunkte. Wo man nur hinschaut, findet man mittelalterliche Burgen oder wehrhaft errichtete Herrenhäuser. Sie verbanden beides: luxuriöses Wohnen und die Fähigkeit standhafter Verteidigung. Ich kann jedem Interessierten nur empfehlen, einmal bei wikipedia nachzuschauen und nach Burgen und Schlösser in Italien zu suchen. Du wirst dort eine mehr als eindrucksvolle Liste finden. Auf dieser Homepage kann ich nur einen winzigen Bruchteil dieser teils sehr eindrucksvollen Erinnerungen an vergangene Zeiten vorstellen.


Weitere Informationen:
- Geschichte des Festungsbaus.
- Festungen von Sébastien Vauban.


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