Entwicklung der Artillerie nach 1880

Einführung der Schnellfeuergeschütze:

Quelle: Brockhaus Konversationslexikon
14. Auflage 1891 - 1895

Die Schnellfeuergeschütze kleineren Kalibers wurden für geeignet erachtet, bei Anwendung von Granaten, gegen Sturmversuche in größerer Nähe und zur Grabenbestreichung sowie gegen in der Ausführung begriffene Erdarbeiten ein sehr wirkungsvolles Waffenfeuer abzugeben.

Es folgte die Konstruktion von Schnellladegeschützen, namentlich vom 12-cm Kaliver, welche, in Verbindung mit den noch zu besprechenden Panzertürmen, Waffenfeuer auf größere Entfernung für die Zwecke der eigentlichen Artillerie-Verteidigung abgeben sollten.


Einführung der Revolverkanone:

In Deutschland war zu Beginn der 1880er-Jahre die 37-mm-Hotchkiss-Revolverkanone eingeführt worden, welche in der Minute 2,5 bis 3x so viele Kugeln verfeuerte (gegen 1000), als die 8-cm-Kanone. Unabhängig davon führten andere Armeen einläufige Schnellfeuer-Konstruktionen von 47, 53 und 57 mm Kaliber ein.


Einführung des rauchlosen Pulvers:

Der Gebrauch desselben befreite die Artillerie von dem Schleier, welches Alles, was mit dem Richten der Geschütze und der Beobachtung der Schüsse zusammenhängt, oft in hohem Maße erschwerte. Es erleichterte die verdeckte Aufstellung der Geschütze, welche der verräterische Pulverdampf dem Gegner leicht kenntlich machte.

Einführung der Brisanzgranaten

Quelle: Brockhaus Konversationslexikon
14. Auflage 1891 - 1895

Die wichtigsten Fortschritte in den 1880er-Jahren stellt die Einführung der Brisanzgranaten dar. Dabei handelt es sich um Langgeschosse, in denen die bisherigen Pulverladungen durch neue Sprengstoffe ersetzt wurden.

In Deutschland wurde schon seit 1880 mit Granaten dieser Art experimentiert. Sie kamen dann ab 1883 offiziell zum Einsatz. In Frankreich gelangten in ähnlicher Weise im Jahr 1886 für das 22-cm- und 155-cm-Kaliber neuartige Melinit-Granaten zur Einführung, die bis zu 30 Kilogramm Sprengstoff fassen konnten.

Anders formuliert: Keine (!) Festung konnte einem Beschuss mit Brisanzgranaten lang widerstehen. Dabei war es egal, ob es sich um eine Festung älterer oder neuerer Bauweise handelt.

Siehe: Brisanzgranatenkrise im Festungsbau.

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