Festungsbau unter Kaiser Wilhelm II. zwischen 1888 bis 1918
Geschichtlicher Hintergrund:
Unter Kaiser Wilhelm II. veränderte sich der deutsche Festungsbau in mehrfacher Hinsicht. Es veränderte sich der geografische Fokus und es wurde ein gänzlich neuer Festungstyp entwickelt - die Feste.
Geografischer Fokus:
Die Festungsbauprogramme konzentrierten sich auf die Sicherung der Grenze zu Frankreich - also auf die einst franz. Städte Straßburg, Metz und Thionville. Die von seinem Vorgänge stark befestigte Ostgrenze wurde zwar modernisiert, es entstanden aber keine neuen Festungen mehr. Das ist durchaus bemerkenswert, weil wegen der Entwicklung der Artillerie diese eigentlich als veraltet anzusehen waren.
Die Artillerie:
Treiber des Festungsbaus war die Artillerie: In den 1880er-Jahren kamen sog. Brisanzgranaten auf, deren Wirkung die herkömmlicher Granaten in den Schatten stellte. Auf einen Schlag gelten bisherige Festungen als veraltet. Darauf mussten die Festungsbauer natürlich reagieren - nicht nur in Deutschland.
Angesicht der Bedrohung durch moderne Brisanzgranaten wurde bereits unter Kaiser Wilhelm I. bei Thorn mit dem Bau einer neuartigen Panzerfestung begonnen. Das war ein Prototyp. Es folgte die Feste Kaiser Wilhelm II. westlich von Straßburg. Sie gilt als erste Panzerfestung des deutschen Kaiserreich. Dann ging es Schlag auf Schlag: rund um Metz entstand ein zweiter Festungsring - natürlich bestehend aus diesen Panzerfestungen. Und es folgte Thionville.
- Entwicklung dt. Panzerfestungen.
- Festungen in Elsass-Lothringen.
Festungsbauprojekte:
Festung Thorn - ab 1888, Bau eines Prototyp einer künftigen Panzerfestung (Feste König Wilhelm I.)
Festung Straßburg - ab 1893
Bau der Feste Kaiser Wilhelm II. bei MutzigFestung Metz - 1899-1916
Bau des zweiten Festungsrings rund um die Stadt; später insbesondere neuer Panzerfestungen wie die Feste Kaiserin oder die Feste Kronprinz; bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs waren noch nicht alle Festungen fertiggestelltFestung Thionville - ab 1900
Bau moderner Panzerfestungen