Kampfstellungen eines Biehler-Forts

Ein Biehler-Fort besteht aus den offenen Kampfstellungen, Bereitschafts-, Ruhe-, Munitions- und sonstigen Nebenräumen sowie bauliche Maßnahmen zum Erhalt der Sturmfreiheit.

Die Kampfstellungen sind dabei natürlich das Kernstück der Festung. Damit bezeichnet man jenen Teil des Festungswerks, in oder auf welchem die Kampfmittel verwendet werden. Im Wesentlichen unterscheidet man beim Festungsbau zwischen eingedeckten Kampfstellungen - also solchen, bei denen die Kampfmittel und deren Bedienung gegen feindliches Feuer von allen Seiten geschützt sind - und offenen Kampfstellungen, die lediglich gegen flach einfallendes Feuer geschützt sind.

Bei Festungen älterer Bauperioden - und dazu kann man aus heutiger Sicht durchaus die Biehler-Forts zählen - weisen den Geschützen im Regelfall offene Kampfstellungen zu. Sie stehen also unter freiem Himmel und sind links und rechts lediglich durch Erdaufschüttungen geschützt, die im Fall eines Treffers das benachbarte Geschütz und ihre Mannschaft schützen soll.

Die Geschütze eines Biehler-Forts waren in einer Feuerlinie aufgestellt. Sie befanden sich im Zentrum des Werks - oberhalb der Kasematten, in denen Offiziere, Mannschaften oder weitere Funktionsräume untergebracht waren. Man gelangte über Rampen zu den Kampfstellungen.

Bewaffnung eines Biehler-Forts

Die typische Bewaffnung der Biehler-Forts sah einen Mix aus Geschützen unterschiedlicher Kaliber vor. Die Anzahl der Geschütze variierte ja nach Größe und strategische Wichtigkeit der Festung. Wie unterschiedlich die Festungswerke bewaffnet waren, zeigen die Beispiele der noch heute gut erhaltenen Biehler-Forts des zweiten Festungsrings rund um Köln.

  • 80-mm-Kanonen - verteilt auf dem rechten, linken und mittleren Frontwall und dem Flankenwall.

  • 90-mm-Kanonen - verteilt auf dem rechten, linken und mittleren Frontwall und dem Flankenwall.

  • 150-mm-Ringkanonen in Küstenlafetten - verteilt auf dem rechten, linken bzw. mittleren Front- oder Flankenwall.

Mit dem Aufkommen modernerer Artillerie im Verlauf der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, aber spätestens mit dem Aufkommen neuartiger Brisanzgranaten in den 1880er-Jahren galten solche offene Kampfstellung als besonders exponiert und gefährdet. Etliche ältere Festungen wurden fortan umgerüstet, indem man sie nachträglich mit gedeckten Kampfstellungen versah.

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