Forte Sperone

Die Festung Sperone wurde im 17. Jahrhundert
nördlich der Hafenstadt Genua errichtet.

Lage: 44°26'26.36"N 8°55'49.43"E

Historischer Hintergrund

Genua ist eine Stadt im Nordwesten Italiens und zugleich die Hauptstadt der Region Ligurien. Im Mittelalter gehörte die Republik Genua zu den bedeutenden Mächten im Mittelmeerraum. Seit dem 17. Jahrhunderts dann im Fokus der französischen Krone (was im Übrigen für Ligurien insgesamt und auch das nördlich angrenzende Piemont gilt). Ende des 18. Jahrhunderts stand die gesamte Region unter französischem Einfluss – somit auch Genua. Napoleon Bonaparte gründete sogar eigens die Ligurische Republik, die dann Anfang des 19. Jahrhunderts vom französischen Kaiserreich einverleibt wurde. Genua wiederum erhob sich 1804, weil man auf die frühere Unabhängigkeit hoffte.

Die Geschichte kam jedoch anders: Der Wiener Kongress 1815, der das Ende der Napoleonischen Zeit besiegelte, ordnete die Stadt dem Königreich Sardinien-Piemont zu. König Viktor Emanuel I. ordnete direkt an, die beiden wichtigen Hafenstädte entlang der ligurischen Küste – also Genua und die insbesondere militärisch genutzte Hafenstadt La Spezia – durch den Bau neuer Festungen zu sichern. Man traute dem Frieden nicht und wollte sich vor einem erneuten Angriff der Franzosen schützen.

Genua - Forte Sperone zum Schütz der nördlichen Flanke der Stadt

Die Geschichte des Forte Sperone ist eng mit der Mura Nuove verbunden - also mit dem mächtigen Schutzwall, der Genua umgibt: Seine Ursprünge reichen bis in das Mittelalter zurück. Seinerzeit war es üblich, Städte durch einen solchen Schutzwall bzw. einer Festungsmauer zu umgeben, um sie damit vor Angreifern zu schützen. Bei Genua war das natürlich nicht anders. Doch Genua wuchs im Verlauf der letzten Jahrhunderte stätig, so dass das ursprünglich aus dem 10. Jahrhundert stammende Verteidigungswerk u.a. im 14. und 16. Jahrhundert erneuert beziehungsweise insbesondere auch erweitert wurde. Bereits im 16. Jahrhundert reichte allerdings eine "einfache Mauer" - egal wie hoch und stabil am sie baute - nicht mehr, um ausreichend Schutz zu bieten. Denn zwischenzeitlich hatten Feuerwaffen und erste Geschütze auf den Schlachtfeldern Europas Einzug gefunden. Also begann man, strategisch wichtige Punkte durch Festungen zusätzlich zu sichern.

Und Genua wuchs weiter, so dass gut einhundert Jahre später abermals aus allen Nähten platzte. Also schickte man sich an, abermals einen Verteidigungswall zu errichten, der heute als Muro Nuove bekannt ist. Er schloss erstmals nicht nur die Stadt ein, sondern reichte im Norden bis weit vor die eigentlichen Tore dieser hinaus. Dieser Schutzwall erstreckte sich über zwanzig Kilometer, von denen nur sieben Kilometer die eigentliche Küste sicherten. Und wie bei der letzten Mauer, die im 16. Jahrhundert errichtet wurde, sicherte man auch diesmal strategisch wichtige Punkte mit modernen Festungen. Das Forte Sperone ist eine dieser Festungen, die in die Muro Nuove integriert wurde. Das Fort befindet sich nördlich der Stadt und markiert zugleich auch den nördlichsten Punkt des neuen Verteidigungswalls rund um Genua.

Die Struktur des Fort ist ziemlich komplex. Vom Wesen her ist es eine bastionäre Befestigung, die allerdings auf verschiedenen Ebenen Errichtet wurde und dabei insgesamt hoch über der Stadt thront. Bewaffnet war das Fort mit achtzehn Artilleriegeschützen, weiteren Haubitzen und Kanonen mit kleinerem Kaliber. Für die damalige Zeit bedeutete das eine enorme Feuerkraft.

Weitere Informationen und Lageplan der Festung:
- Homepage der Gemeinde Genua.
- Youtube-Video über die Festungen von Genua.
- Youtube: Drohnenflug über die Festung.

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