Festung von Bard - Festung in den Alpen
Die Festung von Bard ist ein mächtiger Festungskomplex auf einem Felsvorsprung im Flusstal der Dora Baltea in Norditalien - nahe der italienisch-französischen Alpengrenze. Sie hat eine bewegte Geschichte - im wahrsten Sinne des Wortes. Denn ihre Ursprünge reichen mehrere Jahrhundert in die Vergangenheit. Schon früh erkannten damalige Landesfürsten, dass sie zum eigenen Schutz oder um von Reisenden angemessene Zolleinnahmen verlangen zu können, die Gebirgsstraßen und insbesondere die Pässe in den Alpen mit Wehrbauten sichern mussten. Bard war eine dieser frühen Festungen. So wie sich das Bollwerk heute allerdings präsentiert, entstand die Festung erst im Verlauf des 19. Jahrhunderts.
Die sich über mehrere Ebenen erstreckende Festung Bard wurde vom König Karl Albert von Sardinien-Piemont errichtet. Das war gut dreißig Jahre nachdem der französische Feldherr Napoleon die vorherige Festung hat sprengen lassen, um an ihr ein Exempel zu statuieren. Was war gesehen, dass Napoleon zu einer solch drastischen Maßnahme griff? Eigentlich recht einfach: Das Flusstal der Dora Baltea ist ein Engpass, welches gegen 1800 von den französischen Truppen auf ihrem Vormarsch durchquert werden musste. Die dort thronende Festung mit nicht einmal 500 Mann Besatzung setzte den Truppen derart zu, dass eigens Napoleon anreisen musste, um die Einnahme unter schweren Verlusten zu leiten. Selbstredend kam dadurch der komplette Zeitplan des Feldherren ins Wanken, was ihn zum Überwintern seiner Truppe an einem von ihm nicht geplanten Orte zwang. Die Sprengung der alten Festung von Bard war also ein Racheakt für die Wehrhaftigkeit der Festung bzw. die Standhaftigkeit der damaligen Besatzung.