Kuk-Festungen: Sperre Nauders
Sperre Nauders
Die Straßensperre Nauders befindet sich zweieinhalb Kilometer nordwestlich der Ortschafts Nauders in Nordtirol. Seit jeher zog diese Grenzregion im Dreiländereck am Reschenpass die Menschen an und weckte somit auch Begehrlichkeiten, die es abzuwehren galt. Insofern verwundert es nicht, dass es hier neben der gezeigten Sperre Nauders auch die Grenzfeste Altfinstermünz und das (wehrhafte) Schloss Nauderberg gibt. Heute ist das eine touristisch gut erschlossene Region, die mit diesen drei Sehenswürdigkeiten zu glänzen versucht.
Das Sperrfort Nauders wurde 1834 und 1840 direkt an der Straße über den Resch nahe der mittelalterlichen Niklasmauer erbaut. Die Festung ist ein mächtiges, fünfgeschossiger Steinquarderbau - gespickt mit etlichen Schießscharten. Die Aufgabe war, einen Truppeneinmarsch aus der Lombardei oder dem Engadin zu verhindern. Zur Erinnerung: Anfang des 19. Jahrhunderts beherrschte Österreich-Ungarn noch große Teile Norditaliens. Zuerst mussten sie die Lombardei wieder abtreten. Also versuchte die k.u.k.-Monarchie in Wien die verbliebenen Regionen (zu denen auch das heutige Südtirol gehörte) besonders zu schützen. Das erklärt auch, warum in den 40er-Jahren dieses Jahrhunderts die Sperre Nauders errichtet wurde. Obwohl sie zu Beginn des Ersten Weltkriegs als militärisch maßlos veraltet galt, wurde sie von vielen Militärstrategen als unangreifbar angesehen. Das liegt daran, dass die Sperre in einer Schlucht im ausspringenden Radius einer doppelten Kurve liegt. Ein direkter Beschuss wäre unmöglich gewesen. Und ein indirekter Beschuss durch Haubitzen von der Straße über den die Festung schützenden Felsvorsprung hätte wahrscheinlich auch keinen großen Erfolg gehabt.