Maginot Linie: Gros Ouvrage Galgenberg
Das Gros Ouvrage Gelgenberg ist eines der größeren Artilleriewerke der Maginot-Linie. Es befindet sich im Festungsabschnitt Thionville – konkret westlich von Cattenom in einem kleinen Wald. Es besteht aus sechs im Gelände verteilten Kampfblöcken, einem Mannschafts- und einem weiteren Materialeingang. Da es heute als Museum genutzt wird, ist letzterer auch der Eingang des Museums. Die Baukosten betrugen mehr als 48 Millionen Franken. Errichtet wurde das Werk zwischen 1930 und 1935.
In gewisser Weise hat Galgenberg Vorzeigecharakter: Bei Bau der Maginot-Linie mussten viele Werke aus Kostengründen kleiner ausfallen als ursprünglich geplant. Meist ließ man dabei einzelne Kampfblöcke weg, um die Baukosten reduzieren zu können. Aber auch bei der Innenausstattung wurde gespart. Galgenberg hingegen wurde so errichtet wie es auf dem Reißbrett des Architekten entstand.
Im Gegensatz zu vielen anderen Artilleriewerken seiner Größe besitzt das GO Gelgenberg zwar auch eine Schmalspurbahn, aber dies wurde nicht elektrisch betrieben, so dass kleine Lokomotiven die Wagen mit schwerer Munition durch das Werk zogen. Hier war Handarbeit angesagt. Die Soldaten mussten die Loren selbst schieben, wenn sie das Material innerhalb des Bunkers von A nach B transportieren wollten.
Die „Augen“ des Artilleriewerks Galgenberg waren etwas weiter westlich gelegen. Der kleine Observatoire de Cattenom befindet sich etwas abseits und in der Nähe der Kaserne von Cattenom. Sie diente dem nahe gelegenen Ouvrage als Friedenskaserne.
Die Besatzung des Gros Ouvrages bestand insgesamt aus 445 Mann und weiteren fünfzehn Offizieren. Sie dienten im 167. Festungsinfanterie-Regiment (RIF) bzw. im 151. Positionsartillerie-Regiment (RAP). Befehlshaber während des Krieges war Kapitän Guillaume de la Teyssonére.
Die Bewaffnung des Gros Ouvrage Galgenberg umfasste:
# Kampfblock 1: Infanteriebunker mit einer Scharte für 4,7-cm-Pak oder Zwillings-Maschinengewehre plus ein weiteres für Zwillings-Maschinengewehre. Der Kampfblock verfügte über eine GFM-Glocke.
# Kampfblock 2: Infanteriebunker, der über zwei GFM-Glocken verfügte. Er verfügte ebenfalls über eine Scharte für ein 4,7-cm-Pak und eine Scharte für Zwillings-Maschinengewehren.
# Kampfblock 3: Infanterieblock mit ausfahrbarem Panzerturm für Maschinengewehre und eine GFM-Glocke.
# Kampfblock 4: Artillerieblock mit einem ausfahrbaren Panzerturm für zwei 8,1-cm-Granatwerfer und eine GFM-Glocke.
# Kampfblock 5: Dieser Bunker verfügte über eine Panzerkuppen mit einem Periskop, eine Panzerkuppel für Zwillings-Maschinengewehre und eine GFM-Glocke. Er war - zusammen mit dem Observatoire de Cattenom das Auge des Artilleriewerks.
# Kampfblock 6: Artilleriebunker mit ausfahrbarem Panzerturm für zwei 135-mm-Haubitzen, eine Panzerkuppel für Granatwerfer und eine GFM-Glocke.
# Mannschaftseingang: Scharte für 4,7-cm-Pak, mehrere Maschinengewehre zur Sicherung des Eingangsbereichs und zwei GFM-Glocken.
# Materialeingang: Scharte für 4,7-cm-Pak, mehrere Maschinengewehre zur Sicherung des Materialeingangs und zwei GFM-Glocken.