Maginot Linie: Casemate du Bois de Laudrefang

Die Casemate du Bois de Laudrefang (Nord) fand ich neulich beim Herumstreifen in Lothringen. Es befindet sich zwischen dem ziemlich zerstörten Petit Ouvrage de L’Einseling und dem eigentlichen Petit Ouvrage Laudrefang, welches etwas östlicher von diesem Ort liegt.

Solche Anlagen findet man entlang der Maginot Linie recht häufig. Es sind kleinere Infanteriewerke, die von 15 bis 30 Mann besetzt wurden und autonom agieren konnten. Daher verfügten sie über ausreichend Schlafplätze für die Soldaten, eine eigene Wasser- und Stromversorgung und selbstredend sanitäre Anlagen. Entlang der Maginot Linie entstanden rund 350 Kasematten. Sie füllten die Zwischenräume zwischen den Artillerie- und Infanteriewerken (Gros Ouvrage / Petit Ouvrags) aus und waren im Regelfall zur Verteidigung ihrer Stellung mit Maschinengewehren und Panzerabwehrkanonen ausgestattet.

Bei der Kasematte von Laudrefang faszinierte mal wieder der Ausblick, den man von der Kuppel aus genießen konnte. Versetzt man sich allerdings in die damalige Zeit zurück, kann man von genießen wohl kaum sprechen. Denn die Soldaten erwarteten ständig einen Angriff auf ihre Stellungen. Und gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, als die gesamte Region von der deutschen Wehrmacht besetzt war, hat es just hier auch ziemlich schwere Kämpfe mit den US-Truppen gegeben. Das eingangs erwähnte PO de L’Einseling kann davon ein Lied singen.

Maginot-Linie: Maginot-Linie: Casemate du Bois de Laudrefang Nord


Diese Aussicht musst Du Dir ganz anders vorstellen ... wenn Du Dich gedanklich in die Zeit des Zweiten Weltkriegs versetzen möchtest. Seinerzeit gab es rings um diese Kasematte keine nennenswerte Vegetation, sondern nur sogenannte Schweineschwänze mit Drahtverhau. Das sind Eisenstangen, die in die Erde eingelassen wurden (mittels Betonfuß). Sie ragten in die Höhe und wurden am oberen Ende zu einer Schlaufe geschmiedet. Daran waren wiederum Drahthindernisse befestigt, die in den Boden ragten und somit herrliche Stolperfallen für herannahende Fußsoldaten darstellten. Zwischendurch gab es dann wiederum kleine (10 cm hohe) und oben angespitzte Eisenspitzen, die ebenfalls mittels Betonfuß in der Erde verankert wurden. Diese waren gut geeignet, um einen Fuß beim Drauftreten mit einem riesigen Loch zu versehen.

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