Festungen und Bunker des Westwalls
Der Friedensvertrag von Versailles und seine Folgen
Nach den Schrecken des Ersten Weltkriegs versuchten etliche europäische Nationen ihre Grenzen mit neuen Festungsanlagen zu schützen. Das bekannteste Beispiel ist die Maginot-Linie in Frankreich. In der Zeit entstanden aber auch in Griechenland (Metaxas-Linie), der Tschechoslowakei (Benes-Linie) oder in Russland (Molotow- und Stalin-Linie) vergleichbare Verteidigungsanlagen. Selbst das kleine Belgien baute eine solche (Weygand-Linie). Deutschland war dies verwehrt.
Der Versailler Vertrag aus dem Jahr 1919 zwang Deutschland in die Rolle eines Zaungastes, der zusehen musste, wie andere Nationen in Europa hochrüsteten und selbst keine Maßnahmen zum Schutz seiner Landesgrenzen unternehmen durfte. Bekannterweise wurde der Vertrag von vielen Deutschen als Schmach und Ungerechtigkeit empfunden. Für Adolf Hitler, der 1933 an die Macht kam, war der Versailler Vertrag ein regelrechtes Hassobjekt. Wo er konnte, wetterte er gegen ihn und unterlief die Vorschriften der Alliierten. Denn für Hitler war klar, dass man dringend die West- und insbesondere auch die Ostgrenze des Deutschen Reichs besonders schützen sollte. Im Hinterkopf hatte er dabei natürlich sein Ziel der Wiederaufrüstung Deutschlands, was eine besondere Sicherung der Grenzen mit einschloss.