Kuk-Festungen: Zwischenwerk Sommo
Zwischenwerk Sommo - Forte Sommo Alto
Das Zwischenwerk Sommo ist eine alte Festung Österreichs-Ungarns, die Anfang des 20. Jahrhunderts südwestlich von Trient errichtet wurde. Seinerzeit wurde die Region noch von der k.u.k.-Monarchie in Wien beherrscht. Da es aber schon seit einigen Jahrzehnten Zwist mit dem „offiziellen“ Verbündeten Italien gab, sah sich die Monarchie gezwungen, die alpine Grenze zu Italien besonders zu befestigen. Sommo – die Italiener nennen die Festung heute Forte Sommo Alto – gehört zu der sogenannten Sperre Folgaria-Lavarone. Sie besteht alles in allem aus sieben selbstständigen Festungen und ist der strategische Kern zur Verteidigung Tirols – jedenfalls aus der damaligen Sicht Österreich-Ungarns. Alle Festungen der Sperre wurden als Einheitsforts nach einem Bauplan errichtet. Sie verfügen als Hauptbewaffnung meist über 10-cm-Haubitzen, die jeweils von einer Panzerkuppel geschützt werden. Zur Nachverteidigung standen der Festungsbesatzung Maschinengewehre und weitere 6-cm-Kanonen zur Verfügung. Gelegentlich wird die Sperre Folgaria-Lavarone auch als Sperrgruppe der Sieben Gemeinden bezeichnet. Dieser Name bezieht sich tatsächlich auf sieben Gemeinden, in denen Deutsch gesprochen wurde, obwohl alle umliegenden Ortschaften italienisch sprachen.
Sommo wurde in Betonbauweise errichtet. Es bestand aus drei Abschnitten: dem Kasemattenblock und zwei Infanteriekampfanlagen. Da das der Festung vorgelagerte Gelände einige nicht vom Werk aus einsehbare Abschnitte hatte, gab es zwei vorgeschobene Infanteriekampfwerke. Die Festungsanlage war auf die Unterbringung von 177 Mannschaftsdienstgrade und zwei Offiziere ausgerichtet.
Im Verlauf des Ersten Weltkriegs gab es keinen Infanterieangriff auf das Zwischenwerk Sommo. Die Festung wurde allerdings ab Mai 1915 von den Italienern mit 1.400 Schuss aus 28-cm-Haubitzen belegt. Dabei erzielte sie insgesamt 712 Treffer auf das Werksgelände, von denen wiederum knapp fünfzig die Kasematten trafen.