Festung Friedrich-Karl: Panzerbatterie
Metz gehörte zwischen 1871 und 1918 zum deutschen Kaiserreich. In dieser Zeit wurde die Stadt vom Kaiserreich zu einer der am besten befestigten Städte in Europa ausgebaut.
Erbaut: 1867-1870 und 1872-1892
Lage: 49° 7'17.49"N 6° 6'59.23"E
Französischer Name:
Groupe fortifié du Saint Quentin
Feste Prinz Friedrich-Karl: Panzerbatterie von 1890 - Modell Gruson
Ganz in der Nähe der Zentralkaserne der Feste Prinz Friedrich Karl befindet sich die eindrucksvolle Panzerbatterie. Sie wurde nachträglich im Jahr 1890 errichtet - das ist jedenfalls der Inschrift des Gebäudes zu entnehmen. Es sind die einzigen Geschütze der Festung, die seinerzeit "unter Stahl" verbracht wurden. Alle anderen Geschütze standen weiterhin unter freiem Himmel, obwohl das nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entsprach. Denn zwischenzeitig wurden neue Artilleriegeschütze entwickelt, die eine deutlich höhere Reichweite und Treffgenauigkeit hatten als zuvor. Und es kamen immer häufiger sogenannte Brisanz- (also Spreng-) Granaten zum Einsatz. Beides in Kombination konnten eine freistehende Batterie innerhalb kürzester Zeit in Schutt und Asche legen. Dass in der Feste Prinz Friedrich Karl nur zwei Panzertürme verbaut wurden, hat (meiner Ansicht nach) zwei Gründe: Einerseits befindet sich ganz in der Nähe der Festung die Batterie Plappeville - natürlich ausgestattet mit mehreren Panzertürmen. Andererseits zählte die Festung zum ersten Festungsring rund um Metz. Dieser Anlage vorgelagert waren weitere Festungen, die alle dem seinerzeit modernsten Standards folgten. Sie verfügten alle über Panzerbatterien neuster Bauweise. Die berücksichtigend verwundert also nicht, dass es sich bei dieser Panzerbatterie sogar um eine Versuchsanlage handelt. Es wurden dort zwei Geschütztürme (Modell Gruson) mit jeweils 21-cm-Granatwerfern der Firma Krupp verbaut.
Aus meiner Sicht sind aber nicht die Panzertürme das (fotografische) Highlight dieses Werks, sondern vielmehr der seltene (weil drehbare) Panzerbeobachtungsturm vom Model 96. Diese Bauweise ist selten, weil die nachfolgenden Modelle im Regelfall einfacher ausgestattet waren und vor allen Dingen nicht drehbar waren. Außerdem ist an dem Turm hervorzuheben, dass er mit einem optischen Entfernungsmesser ausgestattet war, um den Kanonieren genaue Anweisungen geben zu können.