Festung Friedrich-Karl: Panzerbatterie
Feste Prinz Friedrich-Karl: Wissenswertes zur Festung
Die deutsche Feste Prinz Friedrich Karl gehört zum ersten Festungsring rund um Metz. Ihr Bau wurde bereits 1867 von den Franzosen begonnen. Sie konnten die Arbeiten jedoch wegen des Deutsch-französischen Krieges 1870/71 nicht vollenden.
Als Folge des Krieges Annektierte das Deutsche Kaiserreich weite Teile Elsass-Lothringen. Auf Befehl des Kaisers Wilhelm II. wurde sofort mit dem Ausbau der Stadt Metz zu einer waffenstarrenden Festungsstadt begonnen. Die Deutschen vollendeten die Bauten der Franzosen und errichtet danach weitere Festungen, die den bereits vorhandenen vorgelagert waren.
Die Festung Friedrich Karl hat dabei eine besondere Stellung. Einerseits wegen ihrer exponierten Lage auf dem Hausberg von Metz - dem Mont Saint Quentin. Andererseits weil hier verschiedene bauliche Epochen des Festungsbaus vereint sind.
Es gibt klassische Bauten alter Festungsbaumanier (Ostfort), man kann ein Biehlersches Einheitsfort der Preußen begutachten (Fort Manstein) und man findet auf dem riesigen Areal der Festung auch "aufgelöste Formen" - also Bauten, die im Gelände verteilt wurden, um sie vor feindlichem Beschuss besser zu schützen (Panzerbatterie, Zentralkaserne etc.). Diese Besonderheiten unterscheiden die Festung, die von den Franzosen heute Groupe fortifié St.Quentin genannt wird, von den anderen Festungswerken rund um die Stadt.
Weitere Informationen bzw. alle Werke der Festung im Überblick:
Feste Prinz Friedrich Karl.
Feste Prinz Friedrich-Karl: Panzerbatterie von 1890 - Modell Gruson
Ganz in der Nähe der Zentralkaserne der Feste Prinz Friedrich Karl befindet sich die eindrucksvolle Panzerbatterie. Sie wurde nachträglich im Jahr 1890 errichtet - das ist jedenfalls der Inschrift des Gebäudes zu entnehmen. Es sind die einzigen Geschütze der Festung, die seinerzeit "unter Stahl" verbracht wurden. Alle anderen Geschütze standen weiterhin unter freiem Himmel, obwohl das nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entsprach. Denn zwischenzeitig wurden neue Artilleriegeschütze entwickelt, die eine deutlich höhere Reichweite und Treffgenauigkeit hatten als zuvor. Und es kamen immer häufiger sogenannte Brisanz- (also Spreng-) Granaten zum Einsatz. Beides in Kombination konnten eine freistehende Batterie innerhalb kürzester Zeit in Schutt und Asche legen. Dass in der Feste Prinz Friedrich Karl nur zwei Panzertürme verbaut wurden, hat (meiner Ansicht nach) zwei Gründe: Einerseits befindet sich ganz in der Nähe der Festung die Batterie Plappeville - natürlich ausgestattet mit mehreren Panzertürmen. Andererseits zählte die Festung zum ersten Festungsring rund um Metz. Dieser Anlage vorgelagert waren weitere Festungen, die alle dem seinerzeit modernsten Standards folgten. Sie verfügten alle über Panzerbatterien neuster Bauweise. Die berücksichtigend verwundert also nicht, dass es sich bei dieser Panzerbatterie sogar um eine Versuchsanlage handelt. Es wurden dort zwei Geschütztürme (Modell Gruson) mit jeweils 21-cm-Granatwerfern der Firma Krupp verbaut.
Aus meiner Sicht sind aber nicht die Panzertürme das (fotografische) Highlight dieses Werks, sondern vielmehr der seltene (weil drehbare) Panzerbeobachtungsturm vom Model 96. Diese Bauweise ist selten, weil die nachfolgenden Modelle im Regelfall einfacher ausgestattet waren und vor allen Dingen nicht drehbar waren. Außerdem ist an dem Turm hervorzuheben, dass er mit einem optischen Entfernungsmesser ausgestattet war, um den Kanonieren genaue Anweisungen geben zu können.