Festung Manteuffel

Das Fort Manteuffel (frz. Fort de Saint-Julien) liegt gut zweieinhalb Kilometer nordöstlich der Metzer Innenstadt, direkt am Rande der Vorortgemeinde Saint-Julien-lès-Metz. Nicht unweit von ihr befand sich früher auch das Fort Bellecroix sowie die deutsche Kommandantur, die heute allerdings zu einem Einkaufszentrum umgebaut ist. Der Bauplatz der Festung wurde bereits von den Franzosen ausgewählt - er befindet sich auf einem Hügel, von dem aus man unter anderem das Moseltal und zwei wichtige Verkehrsadern in Richtung Thionville (früher Diedenhofen) einsehen und somit auch mittels entsprechender Geschütze sperren kann.

Der Bau des Anlage begann bereits 1867 unter französischer Regie. Die ursprünglichen Baupläne sahen vor, die Festung teilweise als "losgelöstes Fort" und teilweise so kompakt zu errichten, wie wir es von einem Biehlerschen Einheitsfort her kennen. Experten sprechen von einem bastionierten Fort mit offenen Geschützstellungen an beiden Seiten.

Mit Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 mussten die Bauarbeiten dann allerdings eingestellt werden. Die Franzosen benötigten das hier verwendete Geld und insbesondere die hier eingesetzten Arbeiter an anderer Stelle dringender. Nach Annexion der Regionen Elsass-Lothringen durch das Deutsche Kaiserreich im Jahr 1871 mussten sich die Militärstrategen von Wilhelm II. schnell mit der Frage befassen, was mit dem Rohbau der Befestigungsanlage gesehen soll. Zu dem Zeitpunkt gab es bereits einen Beschluss des Kaisers, dass Metz zum Schutz der neu gewonnenen Gebiete militärisch stark ausgebaut werden soll. Also entschied man sich, das Fort Manteuffel den bisherigen (französischen) Plänen entsprechend zu vollenden und später nach eigenen Vorstellungen nochmals zu erweitern. 1891 wurden die Bauarbeiten abgeschlossen.

Das Fort Manteuffel markiert einen Übergang hinsichtlich der Bauweise von Festungen. Es wurde nicht mehr so kompakt errichtet wie beispielsweise viele andere Festungen damaliger Zeit, sondern die einzelnen Kasernen wurden (mehr oder weniger verstreut) über das Gelände verteilt. Es besitzt die Form einer Lünette mit insgesamt fünf Bastionen.

Eine sechste Bastion befindet sich an der Kehlseite des Forts - also an der Rückseite des Werks, welche baubedingt die schwächste Stelle der Anlage ist. Dort platzierte man auch zwei große, dreistöckige Kasernen, wobei sich die eigentlich Hauptkaserne im hohen Wall befindet. Die Anlage ist umgeben von einem zwanzig Meter breiten Graben. Sie konnte bis zu 1.750 Soldaten als Besatzung aufnehmen und die Deutschen versahen sie mit 75 (freistehenden) Geschützen unterschiedlichen Kalibern.

    • Feste Manteuffel
    • Feste Manteuffel
    • Feste Manteuffel
    • Feste Manteuffel
    • Feste Manteuffel
    • Feste Manteuffel

www.festungen.info ist eine private Homepage und verfolgt keine kommerziellen Zwecke. Dennoch verwendet die Website Cookies, um Ihnen das beste Surf-Erlebnis zu ermöglichen und eine Reichweitenmessung durchzuführen. Weitere Informationen erhalten Sie in der Datenschutzerklärung.