Steinmetz-Kaserne
Die Steinmetz-Kaserne (franz. Caserne d’Infanterie Belle-Croix) war eine ehemalige Infanteriekaserne an der Peripherie von Metz. Sie befand sich ganz in der Nähe der ehemaligen Vauban-Festung Belle Croix, die allerdings heute weitgehend abgetragen ist, um sozialem Wohnungsbau zu weichen.
Die Kaserne beherbergte Teile des 6. Lothringischen Königs-Infanterie-Regiments Nr. 145 und war zugleich die Kommandantur der deutschen Truppen, die rund um Metz stationiert waren. Sie wurde zwischen 1878 und 1880 am Bouleward de Trèves errichtet. Zusammen mit etlichen anderen Gebäuden, die zur Versorgung der Truppen dienten. So befanden sich beispielsweise in unmittelbarer Nachbarschaft der Hauptgebäude die Garnisonsschlachterei und das Garnisonslazarett. Nur ein Schelm würde jetzt einen Zusammenhang vermuten.
Ich besuchte die Steinmetz-Kaserne im Jahr 2010. Seinerzeit standen die übrig gebliebenen Gebäude noch leer und waren dem Verfall ausgesetzt. Spannend fand ich, dass sämtlich Gänge und Räume mit gewölbeartiger Decke errichtet wurden. So als wolle man auch dieses Gebäude besonders stabil bauen, für den Fall, dass es zu einem Angriff durch feindliche Artillerie kommt. Und ausgesprochen spannend fand ich auch die Wandreliefs im Haupteingang der Kommandantur. Zwei riesige, kreisrunde Reliefs, die im Hintergrund die Stadt Metz zeigen und vom Vordergrund den kaiserlichen Adler, der auf Kanonen und ähnlichem Kriegsgerät thront.
Einige Jahre später - als ich mich dann für die Steinmetz-Kaserne brennend interessierte - wurde sie leider aufwendig saniert. Hier ist inzwischen ein Konsumtempel an der Peripherie der Stadt entstanden, mit McDonalds und etlichen Modegeschäften. Nur ein kleiner Teil der ehemaligen Kaserne wartet noch auf seine Sanierung. Doch hier macht ein Rundgang wenig Spaß, denn die Obdachlosen, die man hier häufig antreffen kann, freuen sich über einen Besuch gar nicht.