Feste Lothringen - Redoute Curély
Der linke Infanteriestützpunkt der Feste Lothringen befindet sich ungefähr 500 Meter westlich der eigentlichen Festungsanlage. Die Franzosen gaben ihm später den Namen Redoute Curèly. In gewisser Weise ist er ein Spiegelbild des rechen Stützpunkte (Redoute Lasalle). Beide bestehen aus einer kleinen Infanteriekaserne (mit zwei Etagen), zwei kleinen Nebenwerken, Wachtürmen und Schnecken für weiteres Wachpersonal. Wie sein östlich gelegener Bruder kann dieser Stützpunkt autonom agieren und ich nicht zwingend auf die Versorgung durch die Hauptkaserne angewiesen.
Beeindrucken fand ich, dass hier weite Teile der ehemaligen Schutzzäune und Stacheldrahthindernisse noch intakt sind, so dass man sich eine lebhafte Vorstellung machen kann, welche Strapazen feindlichen Soldaten hätten auf sich nehmen müssen, um an die eigentlichen Infanteriewerke zu gelangen. Auch dieses Areal ist militärisches Sperrgebiet. Als ich den linken Infanteriestützpunkt besuchte, fand ich frische Reifenspuren, was auch einen kürzlichen Besuch des Wachpersonals schließen lässt.
Wirklich skurril war die Situation, weil an dem Tag das Wetter ziemlich nebelig war und obendrein ganz in der Nähe zahlreiche Jäger ihrem blutigen Handwerk nachgingen. Es fielen also ständig Schüsse. Es bereitete mir ein ziemlich mulmiges Gefühl in der Magengegend - ich besuche eine alte Festung als als Geräuschkulisse fallen am laufenden Band Schüsse. Man könnte sich auch eine andere Situation vorstellen.
Rundgang durch die Infanteriekaserne der Redoute Curély der Feste Lothringen
Dieses Gebäude war für mich eines der Highlights bisheriger Erkundungsreisen nach Metz. Die zweigeschossige Infanteriekaserne ist in einem recht guten Zustand ... alles Original; spätere Veränderungen durch das französische Militär, wie man sie häufig in solchen Anlagen findet, sind nicht vorhanden. Man sieht noch den damaligen weiß-blauen Wandanstrich und fast alle Fenster wurden mit Stahlplatten gesichert, so dass ein feindlicher Beschuss im Inneren keinen Schaden anrichten kann.
Mein Rundgang durch die Infanteriekaserne des linken Stützpunkts der Feste Lothringen war kurz. Letztlich besteht das Gebäude aus jeweils einem langen Gang auf jeder Ebene und etlichen Schlafräumen für die Soldaten. Im Erdgeschloss waren anscheinend Versorgungseinrichtungen untergebracht (Küche etc.). Die deutlich vergrößerten Türöffnungen lassen teilweise darauf schließen. Mobiliar ist nicht mehr vorhanden. Aber auch ohne solche Dinge kann man sich einen recht guten Eindruck vom damaligen Dienst in der Kaserne und den umliegenden Stellungen machen.
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